Standort & Boden
Wenn du Jungpflanzen selbst anziehst, dann solltest du meist nährstoffarme Anzuchterde benutzen. Wenn du Paprika vorziehen möchtest, gilt das ebenso. Nur so bilden die kleinen Pflänzchen ein starkes Wurzelwerk aus. Nach dem Pikieren solltest du die Wurzeln der Jungpflanzen begutachten. Sind sie noch zu schwach ausgebildet, lasse sie noch in nährstoffarmer Erde. Danach vertragen sie aber auch gehaltvollere Erde. Wichtig ist, dass die Keimlinge viel Licht bekommen. Auch im Freiland mögen die Paprikapflanzen einen sonnigen und warmen Standort. Außerdem benötigen die Pflanzen ausreichend Wasser.
Aussaat & Pflanzung
Paprikapflanzen bekommt man zwar auch gut als vorgezogene Pflanze im Fachhandel zu kaufen, die Vorzucht aus Samen ist jedoch nicht schwer und du kannst leicht und kostengünstig aus deiner Lieblingssorte das Saatgut für die kommende Saison entnehmen.
Da sich die Paprika recht lange in der Entwicklung Zeit lässt, ist eine frühe Anzucht wichtig. Beginne gegen Ende Februar mit dem Vorziehen deiner Paprikapflanzen, damit sie für die Pflanzung nach den Eisheiligen schon entsprechend groß und kräftig sind. Um Platz zu sparen, werden Paprikasamen zunächst meist alle zusammen in einer Anzuchtschale oder einem Topf ausgesät und später die kräftigsten Keimlinge auf Einzeltöpfe vereinzelt. Du kannst jedoch auch direkt in kleinen Anzuchttöpfen Paprika vorziehen. In diesem Falle lege immer ein Saatkorn in jeden Topf.
Paprika vorziehen Schritt für Schritt
Der ideale Zeitpunkt zur Aussaat: Ende Februar
- Fülle eine Saatgutschale bzw. deine Anzuchttöpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde und drücke diese gleichmäßig etwas an.
- Säe die Paprikasamen in der Schale oder in deinen Töpfen aus. Um die Keimfähigkeit zu erhöhen, kannst du die Samen auch eine Nacht in lauwarmes Wasser legen.
- Bedecke die Paprika-Samen mit ca. 1 cm Erde und drücke diese erneut leicht an, damit die Samen guten Kontakt zur Erde bekommen.
- Gieße die Paprika-Samen vorsichtig an.
- Stelle die Schale hell und relativ warm in deiner Wohnung auf.
Wenn du über kein Gewächshaus oder Wintergarten verfügst, ist ein Südfenster die beste Wahl, alternativ kannst du dir mit Pflanzenlampen mehr Licht in deine Vorzucht-Station bringen. - Halte die Saat feucht, aber nicht nass.
- Keimdauer zwischen 5 und 14 Tagen.
- Wenn sich neben den Keimblättern das erste Laubblatt an den Sämlingen entwickelt, kannst du diese in einzelne Töpfe pikieren.
- Fülle dafür neue Töpfe mit Anzuchterde, hebe die einzelnen Keimlinge vorsichtig z.B. mit einem Pikierstab aus der Schale, kürze die Wurzeln um ca. ein Viertel ein und setze sie vorsichtig in den neuen Topf. Die Keimblätter sollten recht tief sitzen, aber nicht mit Erde bedeckt sein.
Ab Mitte Mai Paprika ins Beet auspflanzen
Pflanzabstand | 40-50 cm, zwischen den Reihen mind. 60 cm |
Gute Nachbarn | Gurken, Kohl, Möhren, Tomaten |
Schlechte Nachbarn | Erbsen, Fenchel, Rote Bete |
Direktsaat | nicht empfohlen, da sie viel Wärme benötigen |
Kulturdauer / Erntereif | August – Oktober |
Abhärten für besseren Wuchs
Für Paprikapflanzen, die ins Freiland sollen gilt: Erst nach den Eisheiligen. Die wärmeliebenden Pflanzen könnten sonst von den späten Nachtfrösten so stark geschädigt werden, das sie eingehen. Auch, wenn Anfang Mai schöne warme, sonnige Tage locken, das Warten lohnt sich.
Wenn du einen Balkon oder eine Terrasse hast, solltest du deine Jungpflanzen nach und nach an das Wetter und die Temperaturen im Freien gewöhnen. Stelle deine Paprika-Jungpflanzen dafür an milderen Tagen tagsüber ins Freie und hole sie für die Nacht wieder ins Haus. So härtest du deine Jungpflanzen nach und nach ab.
Wenn du keine Möglichkeit hast, deine jungen Paprikapflanzen ins Freie zu stellen, solltest du sie, so oft es geht, ans geöffnete Fenster stellen.
Die jungen Paprikapflanzen kommen ins Beet
Pflanze deine Paprikapflanzen nicht zu dicht. Sie werden, je nach Sorte und Standort, zwar nicht sehr groß, sollten aber gut abtrocknen können. Ein Pflanzabstand von 40-50 cm ist Minimum. Zwischen deine Paprikapflanzen kannst du z.B. gut Salat oder Tagetes setzen. So ist der Boden bedeckt und der Platz gut ausgenutzt.
Pflanze deine Jungpflanzen bis zu den Keimblättern ein und stütze sie an windigen Standorten mit einem Stab. Ein schnell mit Erde geformter Gießrand hält dein Gießwasser an der Pflanze.
Die erste Knospe, die sich an der untersten Verzweigung des Hauptsprosses bildet, ist die sogenannte Terminalknospe und sollte herausgebrochen werden. Dies führt meist zu mehr Ertrag.
Paprika pflanzen im Topf auf Balkon und Terrasse
Paprika lässt sich gut auch auf Balkon und Terrasse anbauen. Die Topfgröße variiert dabei je nach Paprika-Sorte. Kleinere Snackpaprika-Sorten gedeihen auch im Blumenkasten, wüchsige Sorten sollten einen entsprechend größeren Pflanztopf oder einen Platz im Balkon-Hochbeet bekommen.
Ziehe deine Paprikajungpflanzen wie beschrieben vor, topfe sie dann in den Topf deiner Wahl um und wässere sie regelmäßig. Der Standort sollte auch auf dem Balkon sonnig sein und da Töpfe nur ein begrenztes Volumen haben, ist eine Nachdüngung über die Saison ertragsfördernd. Um Staunässe zu vermeiden, sollte der Topf über Abflusslöcher verfügen, diese kannst du zusätzlich mit kleineren Steinen oder einer Schicht Blähton vor der Verstopfung durch Erde schützen.
Unter oder neben die Paprikapflanzen kannst du Tagetes setzen, das sieht nicht nur schön aus, die Blumen unterstützen als gute Nachbarn deine Paprika auch beim Wachsen.
Pflege
Im Laufe der Saison kann es nötig werden, dass du die Pflanzen mit einer kleinen Rankhilfe abstützen musst, damit sie nicht durch Wind oder die Last ihrer Früchte abbricht.
Dünge die Paprikapflanzen anfangs alle 14 Tage, zwischen Mitte Juni und August noch 3-4 Mal mit einem organischen Dünger nach. Gieße im Sommer täglich, da der Wasserbedarf der Paprikapflanze sehr hoch ist.
Paprika ausgeizen
Wenn Du die Knospe, die als erstes in der ersten Verzweigung am Ende des Mitteltriebes der Pflanze bildet, mit den Fingern abknipst, wird die Paprika mehr Früchte ansetzen. Opfere also die sogenannte Terminalknospe oder Königsblüte, sobald sie blüht.
Die Blütenbildung kannst du zudem fördern, indem du Seitentriebe und Blattwerk entfernst. Durch das sogenannte Ausgeizen kann die Pflanze nämlich die gesparte Kraft in Blüten und Früchte stecken und dir eine reichere Ernte bescheren. Geize deine Paprika am besten bei trockener Witterung aus, so können die Wunden leichter verheilen. Je kleiner die Triebe, desto leichter wird es für die Pflanze, sich zu regenerieren, starte also ruhig schon im Jungpflanzenstatus und entferne am besten die untersten Triebe. Nimm insgesamt jedoch nicht zu viele Blätter weg, da deine Paprika eine gewisse Blattmasse benötigt, um sich über Verdunstung und die damit einhergehende Sogwirkung mit Nährstoffen aus dem Boden zu versorgen.